Hilfsmittel und Strategien
Mit Hilfsmitteln sind Gegenstände oder technische Geräte gemeint, die unseren Schulkindern mit den verschiedensten Sehbeeinträchtigungen das Lernen ermöglichen oder erleichtern.
Die sehbehinderten Kinder benutzen Hefte mit verstärkten Lineaturen, Lupen, Monokulare (kleine Handfernrohre) oder bei extrem hohem Vergrößerungsbedarf Bildschirmlesegeräte (Videosysteme mit Kamera und Bildschirm). Arbeitsplatzleuchten und Tische mit neigbaren Tischplatten optimieren die Arbeitsbedingungen auch unter ergonomischen Gesichtspunkten.
Die blinden Kinder benutzen Punktschriftmaschinen sowie Laptops mit Braillezeile und Sprachausgabe. Es gibt außerdem spezielle Zeichenfolien, die es ermöglichen, fühlbare Linien direkt zu zeichnen, sowie verschiedene taktile Materialien. Im Hauswirtschafts-, Naturwissenschafts- und Technikbereich gibt es Geräte mit Sprachansage oder Tonsignalen (z.B. sprechende Waage, Taschenrechner, Multimeter, Wasserwaage).
Wichtig ist auch das Erlernen des sachgerechten Umgangs mit den entsprechenden optischen und taktilen Hilfsmitteln. Denn nur so ist eine möglichst weitgehende Kompensation der Sehbeeinträchtigung im Unterrichtsalltag gewährleistet. Dazu sind u.a. folgende sehgeschädigtenspezifische Methodenkompetenzen wichtig:
- Akzeptanz, Lagerung und Pflege und Anwendung von optischen Hilfsmitteln
- Tastschulung nach Markus Lang zur Vorbereitung auf die Brailleschrift
- Umgang mit einem Monokular
- Handhabung eines Bildschirmlesegerätes
- Handhabung einer Lupe
- Nutzung des Handys als Hilfsmittel
- Erlernen der Brailleschrift (Punktschrift)
- ggf. Erlernen der Braille-Kurzschrift, bei der häufige Wörter oder Wortteile gekürzt werden
- Ordnungsstrukturen und Arbeitsorganisation